Faelern
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Farewell
 
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Merui
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BeitragThema: Tag 1    Tag 1           EmptyFr Okt 21, 2022 4:04 pm

Es gibt Dinge, von denen ich nicht möchte, dass sie jemand weiß. Ich denke, bis zu einem gewissen Grad ist das normal. Auch wenn es nicht diesen einen Punkt gibt, an dem man sagen kann, dass uns dieses Wissen zu dem macht, was wir sind - die Gedanken sind frei und gehören einem alleine. Wir wollen von Natur aus nicht, dass jemand alles über uns weiß. Dennoch wollen wir verstanden werden und erwarten dieses Verständnis auch von Menschen, mit denen wir noch nie zuvor gesprochen haben. Manche nennen es respektvollen Umgang. Ich persönlich möchte einfach nur, das man mich in Ruhe lässt. Es ist schwierig, Leuten zu vertrauen. War es vermutlich schon immer. Ich möchte nicht die Gefühle anderer herunter reden. Auch, wenn diese Menschen teilweise längst vergessen sind. Ich habe noch nie jemanden vertraut. Ich begebe mich auch nicht in die Illusion, dass die Gedanken hier vor anderer Augen sicher sind. Ich wage allerdings zu behaupten, dass ich für niemanden interessant genug bin, der einfach an diese gelangen könnte.

Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht frage, wofür ich das alles tue. Das Leben anderer zu bereichern, kann kaum der Sinn des Lebens sein. Was für ein außerordentlich schwaches Konstrukt das doch wäre. Andererseits jagen seit Jahrtausenden Menschen dieser Frage hinterher. Letzten Endes gibt es nicht die eine Antwort, daher war die Suche nach einer allgemeingültigen Antwort bisher nie erfolgreich. Die Frage, was man in seinem Leben erreichen möchte, ist da deutlich einfacher. Die Frage, die sich mir da nur stellt, ist, ob die gesetzten Ziele realistisch sind. Wie viel Willenskraft man benötigt, um diese umzusetzen. Ob man ein gutes Unterstützungssystem benötigt. Menschen, um einen herum, die einen lieben und hinter einem stehen. Die einen auffangen, wenn man stolpert.

Ich frage mich, wieso das Leben so schwer gestaltet wird. Unheilbare Krankheiten, niemals endende Schmerzen, Menschen um einen herum, die einen fallen sehen wollen. Manchmal frage ich mich, was passieren würde, wenn ich einfach liegen bleiben würde. Der Mensch dehydriert nach circa 3 Tagen. Der Tod durch verhungern tritt nach mehreren Wochen ein. Beides nicht besonders effizient, aber verlockend. Doch unabhängig davon wie lange ich liegen bleibe, wie lange ich schlafe - die Müdigkeit bleibt. Und mit ihr kommt nach und nach der Verfall. Ich merke, wie meine Kraft schwindet, da der Appetit ausbleibt. Wie mir das tippen schwieriger fällt. Wie es schwieriger wird zu verstecken, was ich denke. Wie ich müde werde zu sagen, dass alles okay ist und einfach nur gerne meine Augen schließen und nie wieder aufwachen möchte.

Ach, was für ein Traum das wäre. Aber leider ist es genau das. Realitätsfern. Es ist wie mit allem. Wenn man etwas möchte, muss man dafür arbeite. Und selbst, wenn man es versucht, bedeutet das nicht, dass man erfolgreich sein wird. Sondern lediglich, dass man schwach war und gescheitert ist. Auf das es vielleicht irgendwann funktioniert. Einen einfachen Weg nach draußen gibt es nicht.
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