Die Fingerkuppe meines rechten Zeigefingers fuhr sanft über die Gravur auf dem Mamorstein vor mir. »Geliebter Ehemann und Vater.« Ich wischte mir mit dem rechten Handrücken eine Träne aus dem Augenwinkeln und klopfte mir die Hände auf dem Stoff meines Kleides ab. Mittlerweile war es sechs Jahre her, dass er in einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie ich ihm wenige Minuten, bevor er in das Flugzeug gestiegen war, gesagt hatte, dass ich mit unserem zweiten Kind schwanger geworden war. Wie aufgeregt wir waren und schon über Namen gesprochen hatten. Wie wir dachten, dass wir uns nicht einmal zwei Stunden später wieder in den Armen liegen würden. Langsam richtete ich mich auf und schloss die Augen. Es verging kein Tag, an dem ich nicht bereute, ihn darum gebeten zu haben, den früheren Flug zu nehmen. Auch wenn seine Mutter es nie laut ausgesprochen hatte, wussten wir beide, dass sie mir für alles die Schuld gab. Es lag wie ein schwerer Schleicher zwischen uns, wenn sie ihre Enkelkinder besuchen kam. Ich atmete tief durch und warf einen letzten Blick auf das kalte Gestein vor mir. Dann drehte ich mich mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen zu meinen Kindern um. »Na, wer von euch beiden möchte ein Eis?«
eine neue Chance
Ethan Vysk
wie gesagt, sie spult ja zu weit zurück
weil sie nicht das kleingedruckte gelesen hat
sprich
sie erinnert sich nicht daran, was passiert bis kurz davor
und die kinder könnten auch niemals passieren
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